dies & das
GEMA macht Musik billig
Die GEMA will die für Verwendung von Musikstücken in Podcasts pauschalisierte Gebühren verlangen. Eine tolle Idee finde ich, denn …
In einer Pressemitteilung vom 24. Mai 2006 gibt das Weblog zum Podcastday 2006 im Rahmen des 18. medienforum.nrw bekannt:
Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) will für nicht-kommerzielle Podcast-Sendungen, die Musik als reine Einblendung (Intro und Outro) benutzen, monatlich fünf Euro berechnen, falls sie mindestens wöchentlich bereit gestellt werden. Das erklärte Gema-Sprecher Dr. Urban Pappi beim Podcastday2006 im Rahmen des 18. medienforum.nrw. Er erläuterte erstmals öffentlich das Gebührenmodell der GEMA für private Podcasts. Wer einen kompletten Song in seiner wöchentlichen Podcast-Sendung spielen will, muss zehn Euro bezahlen, wer täglich einen Song spielt, soll dreißig Euro Gebühr entrichten. Wie lange die Sendungen dann online stehen dürfen, ist noch nicht klar. Der Tarif soll endgültig im Sommer veröffentlicht und angeboten werden, sagte Pappi.
Und was bitte ist daran so toll?
Ganz einfach: der Schuss könnte nach hinten losgehen.
- Ich veröffentliche einen Podcast mit einem GEMA-pflichtigen Song.
- Ich zahle die Gebühr von 10€ für den Song in meinem Podcast an die GEMA.
- Der Podcast ist über eine (noch zu schaffende) anmeldepflichtige Plattform erreichbar.
- Jeder Nutzer kann für 5-20 Cent den Podcast anhören und hat damit den Song im DRM-freien MP3- oder AAC-Format auf dem Rechner.
- Über die Einnahmen wird dem Podcast-Anbieter die GEMA-Gebühr zurückerstattet.
- Die überschüssigen Einnahmen werden Gemeinnützig verwand.
Alle machen mit und schon haben wir eine Musiktauschbörse bei der man für 5-20 Cent legal DRM-freie Musikstücke laden kann. Bei einem Preis von 20 Cent müssten also 50 User einen Podcast abonnieren damit das für den Anbieter Kostendecckend ist. Das wäre nur ein fünftel des Preises im iTunes-MusicStore. Und der Künstler und die Rechteverwurster MI schauen in die Röhre, was mich bei Madonna, Rolling Stones und Konsorten nicht besonders stören würde.
Wer mehr zum Thema „Urheberrecht in der digitalen Welt“ wissen will liest HIER weiter.